Erfolgreiche Fortführung des „elektrischen Dienstags“ im Rahmen des Projektes „Wissen schafft Erfolg“ am 24. September in Hamm.
Klimaschutz beginnt im unternehmerischen Alltag. Deshalb hat es sich die Wirtschaftsförderung Hamm zur Aufgabe gemacht, Hammer Unternehmer mit dem Format „Elektrischer Dienstag“ aktiv zu beraten, ihre Fahrzeugflotten auf elektrische Antriebe umzustellen. Gerade im Nahverkehr kann Elektromobilität sehr effizient sein. Nebenbei nutzen Unternehmer gerne den Image-Faktor als innovatives und umweltfreundliches Unternehmen.
Die Veranstaltung war gut besucht und besonders die ausgestellten Fahrzeuge vor dem Heinrich-von.Kleist Forum zogen viele Blicke auf sich. In verschiedenen Vorträgen wurden die Teilnehmer über Lademöglichkeiten, Fördermöglichkeiten und Flottenmanagement für E-Fahrzeuge informiert.
Die Veranstaltungen im Überblick:
Fabian Becker (NoMiEV mobility UG):
Becker ist Pionier der Elektromobilität. Als Teilnehmer der 80eDays Rallye ist er 2016 mit seinem Tesla in 80 Tagen um die Welt gefahren. Sein Fazit: Das Laden war immer das geringste Problem. Selbst in den Teilen der Erde, wo es keine offiziellen Ladesäulen gibt. Strom gibt es überall. Das viel größere Abendteuer waren die unterschiedlichen Länder und Kulturen. In China zum Beispiel mussten alle Teams einen chinesischen Führerschein machen und mit den Autos durch den chinesischen TÜV.
Lars Thoma (DLR):
Als Referent des DLR (Deutsches Institut für Luft und Raumfahrt, Abteilung Verkehrsforschung) berichtete er über die Studie „Ich entlaste Städte“, bei der Unternehmen sich für einen Euro pro Tag Lastenräder zum testen ausleihen können. Sein Resümee: Eine Vielzahl der gewerblichen Fahrten in der Stadt lassen sich mit einem Lastenrad durchführen. Dabei ist man meist schneller unterwegs und tut auch noch etwas für die Gesundheit. Zudem fährt man einfach am Stau vorbei. Als gebrandetes Rad bringen Lastenräder auch Aufmerksamkeit und einen Imagegewinn für das Unternehmen. Herr Thoma stellte 5 unterschiedliche Bauformen von Lastenrädern vor und betonte, dass es für fast jeden gewerblichen Einsatz ein passendes Modell gibt.
Donja Bassai (e2Work):
Die Firma e2work bietet Carsharing und Flottenmanagement für E-Fahrzeuge an. Frau Bassai betonte, dass Unternehmen zwar häufig ein zukunftsorientiertes Unternehmensleitbild haben, aber einen Fuhrpark von gestern. Dies wirkt sich auch auf das Unternehmensimage aus. Zudem ist der Carsharingansatz für Unternehmen sehr wirtschaftlich: Rund 30% Kosten können durch Carsharing innerhalb des Unternehmens eingespart werden. Das funktioniert so: Das Auto ist für private Fahrten einem festen Mitarbeiter zugeordnet. Während der Arbeitszeit können aber alle Mitarbeiter auf das Fahrzeug zugreifen. Weiterhin ist es möglich, Dienstfahrzeuge nach Feierabend der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Über eine von e2work entwickelte Software lässt sich alles komfortabel und unkompliziert verwalten.
Sebastian Mönnikes (Stadtwerke Hamm):
Herr Mönnikes informierte über die unterschiedlichen Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge. Er zeigt auf, wann es sinnvoll ist eine einfach Steckdose zu nutzen und in welchen Fällen die Anschaffung einer Wallbox oder einer Ladesäule sinnvoll ist. Besonders wies er dabei auf die Meldepflichten des Arbeitsgebers hin, die bei Abgabe von Strom an Dritte zu beachten sind.
Rüdiger Brechler (Energieagentur NRW):
Die Energieagentur.NRW berät zum Thema Fördermöglichkeiten für E-Fahrzeuge. Förderprogramme gibt es sowohl für die Ladeinfrastruktur, für die Anschaffung des E-Autos selbst und für die Umsetzungskonzeptberatung. Zumdem wies Herr Brechler auf die steuerlichen Vorteile hin. Für Handwerker bietet das NRW-Wirtschaftsministerium sogar die Möglichkeit, die Nutzung eines E-Fahrzeuges bis zu 5 Tage kostenlos zu testen.